Methoden lernen
Der Unterricht fördert die Fähigkeit und die Bereitschaft, das eigene Lernen bewusst und zielgerecht zu gestalten und mit anderen zusammenzuarbeiten. Die Lehrkräfte legen deshalb Wert auf eigenständiges und selbstverantwortliches Lernen. (…) Indem durch unterschiedliche fachliche Aufgabenstellungen auch das Lernen selbst zum Thema wird, gewinnen die Kinder Verständnis für ihre Lernwege. Sie lernen erfolgversprechende Methoden anzuwenden, sie erwerben und wenden Lernstrategien problemlösend an (…). Das Lernen zu lernen und ein Leben lang lernfähig zu bleiben, ist für das Leben in der heutigen Gesellschaft von besonderer Bedeutung.“ (RL Entwurf 2008, S. 13).
Systematische Abfolge
Um diesem Anspruch der Richtlinien gerecht zu werden, wenden wir an der Regenbogenschule ein Konzept an, das das systematische Trainieren ausgewählter Methoden in Form von Trainingsspiralen auf gehirnfreundliche Weise vorsieht. Wir gehen dabei stets in vier Schritten vor:
1. Vorwissen aktualisieren
2. Informationsbeschaffung
3. Informationsverarbeitung
4. Informationssicherung
Außerdem achten wir darauf, dass wir von bekannten, bzw. einfach strukturierten Inhalten ausgehen, um die Methode selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kinder stellen zu können. Die Grundstruktur der Methode ist jeweils vorgegeben. Die Kinder erproben sie, reflektieren anschließend den Arbeitsprozess sowie das Ergebnis und erstellen am Ende ein Tipp-Plakat, das aus ihrer Sicht die wesentlichen Merkmale der Methode enthält. Dies kann von Klasse zu Klasse unterschiedlich sein und sich im Laufe der Schuljahre auch verändern bzw. weiterentwickeln. Es geht dabei eben nicht darum, die Vorstellung der Lehrerin wiederzugeben, sondern das festzuhalten, was den Kindern der Klasse gemeinsam wichtig ist. Ein solches Vorgehen soll sicherstellen, dass die Kinder sich in besonderem Maße mit dem Ergebnis identifizieren und außerdem darin geschult werden, ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und so auch zu optimieren. Beim Lernen lernen handelt es sich um grundlegende Kompetenzen, die für alle Fächer von Bedeutung sind. Darum kann das Training in allen Fächern und auch von den Fachlehrerinnen durchgeführt werden. Hierzu ist eine Absprache unter allen Lehrkräften einer Klasse bei der Planung des jeweils nächsten Quartals notwendig.
Nachdem die Methoden trainiert worden sind, sind deren Übung in größeren Lernarrangements und die regelmäßige Anwendung im Unterricht (Methodenpflege) wichtig. Dies ist jedoch keine zusätzliche Belastung, weil jede Methode das selbstständige Arbeiten der Kinder erleichtert und eine Bereicherung des Unterrichts darstellt. Für das Methodentraining haben wir das systematische Training von Grundfertigkeiten und die Kernmethoden Mindmap (Gedankenlandkarte), Markieren, Lernplakat, Stichwortzettel und Experimentieren folgendermaßen auf die 4 Schuljahre verteilt:
Methodenlernen im Jahrgang 1
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Vorerfahrungen zum Mindmap (Ordnung schaffen, Zuordnungsübungen, sortieren)
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Vorerfahrungen zum Markieren (visuelle Wahrnehmungsübungen)
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Vorerfahrungen zum Lernplakat ( z. B. Wunschzettel)
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Vorerfahrungen zum Experimentieren
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Vorerfahrungen zum Stichwortzettel (Hausaufgaben notieren, Symbole verwenden)
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Training der Grundfertigkeiten (Ausmalen, Ausschneiden, Kleben, Mit dem Lineal arbeiten, Schraffieren)
Methodenlernen im Jahrgang 2
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1. Trainingsspirale zum Mindmap
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1. Trainingsspirale zum Markieren
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1. Trainingsspirale zum Lernplakat
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1. Trainingsspirale zum Stichwortzettel
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Vorerfahrungen zum Experimentieren
Methodenlernen im Jahrgang 3
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2. Trainingsspirale zum Markieren
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2. Trainingsspirale zum Lernplakat
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1. Trainingsspirale zum Experimentieren
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2. Trainingsspirale zum Stichwortzettel
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Methodenpflege (Mindmap, Markieren, Lernplakat, Experimentieren)
Methodenlernen im Jahrgang 4
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Trainingsspirale Markieren
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Methodenpflege Mindmap, Markieren, Lernplakat, Stichwortzettel (1. Methode pflegen mit längeren Filmsequenzen und Texten, 2. Stichwortzettel in Form eines Mindmaps), Experimentieren