Kinderberatung

Elterninformationen zu KiBA

 

 

Steinfurt, im September 2017

 

Liebe Eltern,

„Störungen haben Vorrang“, das lernen wir in der Lehrerausbildung, und damit ist gemeint, dass Kinder schlechter lernen können, wenn sie durch etwas belastet sind. Wenn Kinder also Sorgen und Ängste mit sich herumtragen, können sie sich oftmals nur schlecht oder auch gar nicht auf das Lernen einlassen. Natürlich sind Sie als Eltern die ersten Ansprechpersonen für Ihre Kinder, und die Kinder können sich jederzeit auch an uns wenden, aber manchmal reicht das eben nicht aus.

Darum freue ich mich sehr, dass wir den Kindern in diesem Schuljahr mit der KiBa von Lioba Leiß ein zusätzliches Beratungsangebot machen können. Sie wird sich und das Angebot im Folgenden vorstellen.

Auf eine gute Zusammenarbeit zum Wohl aller Kinder freut sich

Annegret Middel-Peters

-Schulleiterin-

 

Ich bin Lioba Leiß und werde in diesem Schuljahr mit einem neuen Kinderberatungsangebot, kurz KiBA starten. Denen, die mich (noch) nicht kennen, möchte ich mich kurz vorstellen:

Als Mutter von vier Kindern bin ich der Regenbogenschule seit dem Jahr 2005 treu. Unser jüngstes Kind, Jakob, besucht die vierte Klasse.

  1. Beruf bin ich Hebamme, habe viele Jahre im Borghorster Kreißsaal gearbeitet und bin nun noch ein paar Stunden pro Woche in der Schwangerenvorsorge tätig. Zurzeit absolviere ich eine zweijährige Weiterbildung zur systemischen Beraterin beim WIST (Westfälisches Institut für systemische Therapie und Beratung) Münster. Zu meiner Ausbildung gehört auch die praktische Tätigkeit in der Beratung, die ich nun hier als Kinderberatung (KiBA) an der Schule anbiete.

Ich war viele Jahre als Pflegschaftsvorsitzende und die letzten zwei Jahre auch als stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende in der Elternarbeit aktiv. Diese Ämter habe ich nun – schweren Herzens – abgegeben, um mich dem praktischen Teil meiner Ausbildung widmen zu können – auf diese Aufgabe freue ich mich sehr.

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Informationen zur systemischen Arbeit und zur Umsetzung des Beratungsangebotes geben.

Was ist systemische Beratung?

Die systemische Arbeit begann sich zu Beginn der 80er Jahre aus der klassischen Familientherapie zu entwickeln.

In der systemischen Beratung werden vom Berater keine Lösungen „verordnet“. Es wird vielmehr versucht, durch eine Änderung des Blickwinkels einen Fächer von Lösungsmöglichkeiten zu öffnen.

Statt um Defizite zu „kreisen“, schaut man gemeinsam mit dem Berater nach eigenen Ressourcen, um dort nach Ansätzen für Lösungen zu suchen.

Ziel der Beratung ist es, Neugier und Interesse für Veränderungsprozesse zu wecken.

Warum ist ein solches Beratungsangebot sinnvoll?

Niemand kennt Ihr Kind besser als Sie als Eltern, niemand weiß besser um seine Stärken und Schwächen und niemand ist mehr um das Wohl des Kindes besorgt als Sie.

Gerade diese Sorge und die Liebe, die Eltern für ihr Kind empfinden, machen es manchmal schwierig, eine neutrale Sicht zu haben – das ist jedenfalls meine Erfahrung als Mutter.

Hier liegt meiner Ansicht nach der Vorteil des KiBA. Die meisten Kinder der Schule kenne ich kaum oder gar nicht – ich sehe weder durch die Eltern- noch durch die Lehrerbrille. Diese Unvoreingenommenheit macht es dem einen oder anderen Kind möglicherweise einfacher, sich mitzuteilen.

Selbstverständlich ist die Beratung nicht als Konkurrenz zu den wertvollen Gesprächen zu sehen, die die Lehrerinnen mit den Kindern führen, vielmehr stellt das Angebot eine Ergänzung dar.

Immer geht es darum, dem Kind zu helfen, wenn es Probleme hat!

Um welche Themen wird es in der Beratung gehen?

Es ist natürlich schwer vorherzusagen, in welche Richtung sich ein Gespräch entwickeln wird. Angedacht ist allerdings, dass sich das Beratungsangebot auf schulische Themen beschränkt.

Kann ich als Mutter/Vater entscheiden, ob mein Kind an dieser Beratung teilnimmt?

Um IhrElterninformationsrecht zu schützen und vorhandene Bedenken ernstzunehmen, werde ich Ihr Kind nur dann beraten, wenn Sie Ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Dies können Sie geben, indem Sie den folgenden Link anklicken: Kontaktformular Einverständnis

Werde ich als Mutter/Vater über den Inhalt des Gesprächs informiert? Erfahren die Lehrerinnen davon?

In der Beratung unterliege ich der Schweigepflicht, sowohl den Lehrerinnen als auch den Eltern gegenüber. Ihr Kind muss sicher sein können, dass das Gespräch vertraulich behandelt wird, denn sonst kann es selbst kein Vertrauen fassen.

Falls ich aber den Eindruck haben, dass Sie und/oder die Lehrerin über den Inhalt des Gesprächs informiert sein sollten, werde ich Ihr Kind dahingehend beraten. In enger Absprache mit dem Kind werde ich dann das Gespräch mit Ihnen/der Lehrerin suchen.

An wen muss sich mein Kind wenden, wenn es das KiBA in Anspruch nehmen möchte?

In den Klassen werden Karten ausliegen, die die Kinder ausfüllen und in den Postkasten im Foyer werfen können.

Ich werde mit der Klassenlehrerin einen Termin für das Kind vereinbaren. Die Termine finden in der Schulzeit statt.

Wenn sich Ihr Kind mit dem Wunsch, zu mir kommen zu wollen, an Sie wendet, freue ich mich, wenn Sie mir gemeinsam eine Mail schreiben an

Was ist sonst noch wichtig zu wissen?

Die Beratung ist für Sie selbstverständlich kostenfrei.

In der Beratung werde ich von meinem „Kollegen“ Hartmut, einem Stoffesel, unterstützt.

Es wäre für mich und das Beratungsangebot sehr hilfreich, wenn Sie selber ein solches Angebot als Gewinn sehen und Ihr Kind ermuntern könnten, es in Anspruch zu nehmen, sollte es mal Sorgen in der Schule haben oder sollte es mal nicht so richtig rund laufen.

Selbstverständlich bin ich offen und dankbar für Ihre Fragen und Anregungen, auch für konstruktive Kritik.

Ich bedanke mich schon heute für Ihr Interesse und das Vertrauen in mich und meine Arbeit.

 

Herzlichst

Lioba Leiß